Was bedeutet denn eigentlich Klimanotstand?

Das habe ich mich auch gefragt. Im Internet findet sich folgende Definition:

„Die Erklärung des Klimanotstands (englisch „Climate Emergency“) ist ein Beschluss von Parlamenten … oder Verwaltungen … , mit dem sie erklären, dass es eine Klimakrise gibt und dass die bisher ergriffenen Maßnahmen nicht ausreichen, diese zu begrenzen. Es geht somit um den Umgang mit der menschengemachten globalen Erwärmung („Klimawandel“). Mit dem Beschluss werden Regierung und Verwaltungen beauftragt, Maßnahmen auszuarbeiten, die über den derzeitigen Stand hinausgehen und versuchen, die menschengemachte globale Erwärmung aufzuhalten. ….. (https://de.wikipedia.org/wiki/Klimanotstand)

Das Ausrufen eines Klimanotstandes besagt also vor allem, dass wir uns eingestehen, dass wir ein Klima-Problem haben. Wir können nicht mehr so weitermachen wie bisher.

Wieso denn nicht? Weil es nur eine Erde gibt, auf der es am besten weiterhin lebenswert bleiben sollte. Das sollte eigentlich jedem klar sein. Meines Erachtens und auch nach Ansicht vieler Klimaforscher haben wir ein weltweites Klima- und Ressourcenproblem.

Dass wir über unsere Verhältnisse leben, dies ist schon seit langem bekannt. So wird für jedes Jahr errechnet, ab wann durch den menschlichen Eingriff die nachwachsenden Rohstoffe der Erde verbraucht sind (“Erdüberlastungstag“, https://de.wikipedia.org/wiki/Earth_Overshoot_Day).

Nach Berechnungen von Klimaexperten leben wir schon seit 1971 über unsere Verhältnisse. Im letzten Jahr haben wir die Rohstoffe, die uns unsere Erde geschenkt hatte, am 29. Juli 2019 verbraucht. Seitdem lebten wir 2019 „auf Pump“. Dieses Datum gilt im Übrigen für die gesamte Menschheit, für Deutschland war der Termin schon am 2.Mai.

Unsere Welt ist endlich und begrenzt. Es gibt keine unerschöpflichen Rohstoffquellen. Und wenn einer dieser Rohstoffe, nämlich Erdöl, der im Übrigen nicht mehr nachwächst, dann auch noch verbrannt wird, verändert das auch das Klima.

Was wäre also geschehen, wenn die Stadt Bürstadt den Klimanotstand 2019 ausgerufen hätte? Eigentlich nichts, außer dass bei jeder Entscheidung der Stadt, hinterfragt worden wäre, ob dies die beste nachhaltigste Lösung für die Stadt Bürstadt ist. Was wäre daran schlimm? Im Anbetracht der Tatsache, dass wir unsere Erde Ausdrücken wie eine Zitrone, wäre dies meiner Meinung nach sogar zwingend notwendig. Denn jede Zitrone ist irgendwann mal ausgequetscht und leer.

Hier kann jeder einzelne, aber auch die Stadt, in der wir leben, dazu beitragen, es vielleicht ein bisschen besser zu machen.

Ich verstehe dieses Schwarzer-Peter-Spiel in Bürstadt nicht. Immer sind es die anderen. Und wenn die anderen eine gute Idee haben, dann wird diese solange kaputt geredet, um sie dann mit einem anderen Namen eventuell später neu aus dem Hut zu ziehen.

So wurde erst wieder jüngst ein sinnvoller Antrag der Grünen am 06.05.2020 auf der Sitzung des Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses (USA) der Stadt Bürstadt abgelehnt.

Mit diesem Antrag hätte die Stadt Bürstadt den Bürgern zukünftig Regeln geben können, wie sie sich die Gestaltung und Nutzung von Freiflächen vorstellt. So hätte zum Beispiel die Verbreitung von Steingärten eingedämmt werden können. In Steingärten lebt so gut wie nichts.

Nach der Klimanotstandsdebatte aus dem letzten Jahr, wurde ja tatsächlich am 18.09.2019 in der Stadtverordnetenversammlung zwar kein Klimanotstand der Stadt Bürstadt ausgerufen, aber immerhin waren sich alle Parteien einig, bei jeder konkreten Entscheidung, die Belange des Natur- und Klimaschutzes miteinzubeziehen.

Das hatten nur leider CDU und SPD am 06.05.2020 auf der Sitzung des Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses (USA) der Stadt Bürstadt vergessen.

Wieso kann man nicht mal an einem Strang ziehen!? Es wäre doch toll, wenn wir es schaffen könnten, gemeinsam Maßnahmen zu ergreifen, die uns und unsere Gemeinde in Sachen Klima guttun. Es geht um uns, um unsere Heimat und Zukunft für uns und unsere Kinder.

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